WIR SIND DA!

Vor über 1700 Jahren wurden zum ersten Mal Juden auf deutschen Territorien urkundlich erwähnt.

Uwe von Seltmann erzählte während einer Abendveranstaltung an der Europaschule Rövershagen vor Schülern, Eltern und Lehrern über reichhaltige Geschichte des deutschen Judentums von den Anfängen im Mittelalter über den langen Kampf um Gleichberechtigung und den schwierigen Neuanfang nach der Shoah bis heute. Dabei ging er u. a. auf solche Fragen ein: Was ist jüdisch? Gibt es eine jüdische Kultur? Gibt es eine jüdische Identität?

Die Lesung wurde von Warnfried Altmann begleitet. Der Saxophonist, Jazzmusiker und  Komponist setzte sich beeindruckend mit Texten von Seltmann auseinander. Sehr bewegend trug er das Lied „Es brennt“ von Mordechai Gebirtig vor, das 1938 in Polen entstand und immer noch hoch aktuell ist! Mordechai Gebirtig wird auch als „Vater des jiddischen Liedes“ bezeichnet. Über ihn hat Uwe von Seltmann die erste deutschsprachige Biografie verfasst.

Mordechai Gebirtig schrieb das Lied „Es brennt“ in Reaktion auf die Verfolgung der jüdischen Bevölkerung. Darin kritisiert er das Zusehen und Geschehen lassen und ruft zum Widerstand gegen Verfolgung und Misshandlung auf. In der dritten Strophe des Liedes geht es um die Shoah, um die Vernichtung der europäischen Jüdinnen und Juden.

Mordechai Gebirtig wurde von den Nazis im Krakauer Ghetto ermordet.