Miriam Bruderman
Miriam Bruderman wuchs als Tochter jüdischer Eltern in der Eifel auf. Sie hatte noch eine Schwester, die nach Palästina emigrierte. 1940 zog die Familie nach Berlin und tauchten dort unter. 1943 konnte sich Miriam bei einer „arischen“ Familie in Berlin-Kaulsdorf verstecken. Anfang 1945 brachte ihr Vater sie nach Pustow, einem Dorf in der Nähe von Greifswald. Auf dem Gut der Familie Böckelmann konnte Miriam bleiben. So erlebte sie im Frühjahr 1945 die Befreiung.
1947 emigrierte Miriam mit ihren Eltern nach Palästina. Sie wurde Krankenschwester und heiratete den Arzt Israel Bruderman. Auch er hatte den Holocaust überlebt.
Im November 2016 reisten Miriam und ihr Mann eigens nach Greifswald, um an der posthumen Ehrung von Mathilde Böckelmann als „Gerechte unter den Völkern“ teilzunehmen. Dort begegnete sie erstmals nach 70 Jahren der Tochter ihrer einstigen Lebensretterin.
Miriam Bruderman starb am 13. März 2023.
Die neun gezeichneten Lebensstationen können als ganze Geschichte zusammenhängend gelesen werden. Es besteht aber auch die Möglichkeit, sich mit einzelne Lebensstationen während des historischen Lernens auseinanderzusetzen.
Miriam wird 1930 in Schleiden geboren und wächst in den ersten Jahren behütet in einer jüdischen Familie auf.
Miriam und ihre Familie erfahren immer mehr Diskriminierung und Antisemitismus. 1938 erleben sie die Reichspogromnacht.
Moses Fernbach wird nach sechs Wochen aus dem KZ Sachsenhausen entlassen. Er schmiedet Fluchtpläne, um seine Familie zu retten.
Miriams Familie gelingt es, in Berlin eine Bleibe zu finden. Von Tante Esther gibt es aber kein Lebenszeichen mehr.
Miriam kommt bei Familie Glaser unter. In fortwährender Todesangst erlebt sie die ständigen Bombardierungen Berlins und der Region.
Das Leben in Kaulsdorf ist für Miriam zu unsicher geworden. Deshalb kommt Miriam zu Familie Böckelmann nach Pustow bei Greifswald.