Nachruf für Miriam Bruderman

Miriam überlebte die Shoah, weil Menschen inmitten des Krieges bereit waren, dieses junge Mädchen zu verstecken. Sie war nie verbittert und erzählte in Israel und in Deutschland ihre Lebensgeschichte, auch an unserer Schule. Unvergesslich geblieben sind uns ihre Herzlichkeit und Offenheit bei unseren Besuchen in ihrem Haus in Kfar Saba und ihr Einsatz gegen das Vergessen.

Wie sehr sie ihre Familie liebte, ist in dem Vorwort ihres Buches „Zwischen Dornen und Blüten“ zu spüren, das wir gemeinsam mit ihr in deutscher Sprache herausgeben konnten:

“Dieses Buch habe ich für meine Familie geschrieben.

Für Israel (Imie), meinen geliebten Mann – für die wundervolle Zeit, die wir seit 67 Jahren miteinander verbringen, für die vielen Freundschaften, die wir geschlossen haben; für die Länder, die wir gemeinsam erkundet, aber vor allem für unsere Kinder, die dem Leben seinen Sinn gegeben haben.

Für Ronit, meine Älteste – klug, ruhig und wunderschön.

Für Judith mit ihrem besonderen Temperament – mal hellauf begeistert, mal ruhig, überlegt und kreativ.

Für meinen Sohn Eli, der es nicht eilig hatte, auf die Welt zu kommen – ein kluger, humorvoller und gutherziger junger Mann, der seinen Weg durch Leben hartnäckig und aus tiefster Überzeugung geht.

Und für euch, meine großartigen und heiß geliebten Enkel: Keren, Dana, Jael, Maja, Nir und Omer. Jeder von euch ist etwas Besonderes.

Und für meine Urenkel – Ajala und Camus, die wieder einer neuen Generation angehören und mir das Herz erwärmen, weil sie ein weiteres Glied in der Familienkette und ein Garant für ihr Fortbestehen sind.

Ich widme dieses Buch dem Angedenken meiner Eltern. Sie waren großherzige, selbstlose Menschen, die die Kraft hatten, unvorstellbar grausame Zeiten zu überleben.

Ohne viel Aufhebens haben sie alles getan, um mich, Tante Hanna, Onkel Willi und viele andere zu retten.

Gesegnet sei ihr Angedenken.

Miriam Bruderman (Fernbach)
Kfar Saba, Israel, Dezember 2018″

Miriam starb am 13. März 2023. Wir werden sie vermissen.